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Traumatypen - 4 Gesichter von Trauma

Jeder Mensch erlebt Trauma. Diese Erfahrungen gehen jedoch nicht immer spurlos an einem vorbei.

 

Wenn wir sie in jungen Jahren erleben, können unsere natürlichen Reaktionen auf traumatischen Stress zu Teilen unserer Persönlichkeit werden.

 

Doch was uns als Kind einen Überlebensvorteil brachte, kann uns und unseren Beziehungen später schaden.

 

Co-Abhängigkeit, Narzissmus, Zwangsverhalten und Dissoziation.

 

,, WAS WIR PERSÖNLICHKEIT NENNEN; IST OFT EIN DURCHEINANDER VON ECHTEN EIGENSCHAFTEN UND ANGENOMMENEN BEWÄLTIGUNGSMECHANISMEN; DIE NICHT UNSER WAHRES SELBST WIDERSPIEGELN; SONDERN SEINEN VERLUST''

 

-Dr. Gabor Mate

 

Der Begriff Persönlichkeit kommt vom altgriechischen Persona, der Bezeichnung für die Maske von Schauspielern im antiken Drama.

 

Wir tragen viele Masken, die viele Funktionen erfüllen.

 

Sie dienen der Darstellung unseres Ichs, aber auch als Schutzschilder, um Äußeres außen zu halten, und als Dämme, um Inneres innen zu halten, denn unter der Oberfläche liegen oft, gut abgeschirmt durch unsere Verteidigungsmechanismen , ungeheilte Wunden aus der Kindheit.

 

Unsere instinktiven Überlebensstrategien sind die 4 F's der Traumatypen.

 

Sie bestehen aus zwei komplementären(also gegensätzlichen) Impulsen:

 

-Fawn (Bindung)

-Fight (Kampf)

-Flight (Flucht)

-Freeze(Starre)

 

Das sind die 4 Traumatypen.

 

Das erste Paar, Bindung und Kampf, bezeichnet zwei gegensätzliche Strategien der Bewegung im Raum, betreffen aber auch unseren Energieaufwand.

Jede Strategie ist, im richtigen Maß verwendet, sinnvoll und notwendig.

Zur optimalen Bewältigung von Gefahren und traumatischen Erlebnissen brauchen wir deshalb flexiblen Zugriff auf alle vier.

 

Traumatyp 1- Fixierung auf Bindung: Co- Abhängigkeit

 

Bindungstypen verstecken ihr wahres Selbst hinter einer Maske der Hilfsbereitschaft und spielen im Zweifel die Rolle des Zuhörers.

Sie verschmelzen ihre Identität mit der des Partners und richten sich nach seinen Wünschen, Bedürfnissen und Forderungen, um ein Gefühl der Sicherheit zu erlangen.

 

Kinder werden oft Co-abhängig, wenn ihnen ihr natürliches Selbstwertgefühl durch Liebesentzug oder Strafe ausgetrieben wird.

 

Traumatyp 2 - Fixierung auf Kampf: Narzissmus

 

Kampftypen lernen, auf ihre Verlassenheitsängste mit Wut zu reagieren. Sie glauben unbewusst, dass Macht und Kontrolle Sicherheit erkaufen können.

Sie unterbinden Intimität, indem sie andere mit ihrer aggressiven und kotrollierenden Art und ihren perfektionistischen Forderungen von sich fernhalten.

 

Bei Kampftypen handelt es sich oft um Kinder, die verwöhnt wurden und denen keine Grenzen gesetzt wurden- eine besonders schmerzhafte Form der Vernachlässigung.

 

Traumata 3 - Fixierung auf Flucht: Zwangsverhalten

 

Fluchttypen lenken sich durch Hyperaktivität vor dem Schmerz ihres Kindheitstraumas ab.

Die Flucht erfolgt dabei weniger auf räumlicher als auf symbolischer Ebene, durch Flucht in Aktivität oder Gedanken.

Besonders geläufig ist die Flucht in Arbeit, Essen, Sport, Sex, Shopping und Computerspiele/Sozial Media. Die Flucht in Gedanken Axiety, Gedankenspiralen und unnötigem Grübeln führen.

 

Fluchttypen haben in ihrer Kindheit verinnerlicht, dass sie Liebe und Sicherheit bekommen können, indem sie perfekte Leistungen bringen.

 

Traumata 4 - Fixierung auf Starre: Dissoziation

 

Starretypen verstecken sich durch Isolation oder Träumereien vor der Welt. Von allen Typen haben sie die stärkste Überzeugung, dass Menschen gefährlich sind. Viele Starretypen sind als Kind als Sündenbock missbraucht worden. Da keine der anderen Überlebensstrategien gebraucht werden durfte oder konnte, blieb den Starretypen nur die Dissoziation.

 

Dissoziation zeigt sich durch mentales Wegdriften, dem Gefühl, bei Stress neben sich zu stehen, in Aufmerksamkeit und Konzentrationsproblemen in Amnesien bezüglich der eigenen Lebensgeschichte, aber auch in übermäßigem Schlafen, Fernsehen, Tagträumen, Internetsurfen und Videospielen.

 

Alle Traumatypen haben die Erfahrung machen müssen, dass ihre Verletzlichkeit ausgenutzt wird und dass ihr wahres Selbst nicht erwünscht ist; deshalb erfüllen letztlich alle Masken die Funktion, Nähe und Intimität zu verhindern. 

Dieses Verständnis kann uns dabei helfen, dysfunktionales Verhalten als sinnvolle Anpassungsreaktion zu verstehen. 

Es verhindert, dass wir die Maske mit dem authentischen Selbst einer Person verwechseln; es hilft uns letztlich dabei, mehr Empathie für uns selbst und andere aufzubringen.

 

Bist du bereit, die Masken der Menschen von ihrem wahren Selbst zu unterscheiden?

 

Deine Laura

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